Lange habe ich überlegt was ich schreiben soll in meinem Bericht. Soll ich die Freude über die neuen Trainerinnen und die vielen treuen und engagierten Helferinnen und Helfer hervorheben? Oder doch eher die Enttäuschung, dass es immer noch zu wenige und seit Jahren die gleichen sind, die sich um den Verein kümmern und dass wir für viele Aufgaben keine Verantwortlichen finden? Ich versuche mal den Spagat, beidem gerecht zu werden.
Im schweizerischen Handball sieht es aktuell gut aus, die Nationalmannschaften zeigen starke Leistungen, viele Schweizer Spielerinnen und Spieler wagen den Schritt ins Ausland und haben dort Erfolg. Auch im Fernsehen sind wir wieder vermehrt präsent und der SHV versucht, diese Tendenz weiter zu verstärken. Also alles gute Vorzeichen, der Weg scheint geebnet für eine rosige Zukunft?
Leider gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaillen:
Im SHV werden immer mehr Aufgaben und Verantwortungen an die Vereine übertragen, was vor allem im Breitensport zu einer grossen (ja bald zu grossen) Belastung der Funktionäre und Vorstände führt. Spielplan, Liveticker, neue Gremien mit neuen Anforderungen sind nur einige der Aufgaben, die an die Vereine übertragen werden. Es ist also in allen Vereinen sehr wichtig, neben engagierten Trainerinnen und Trainern auch Funktionäre und Verantwortliche für diese neuen Aufgaben zu haben. Dies ist ja eigentlich nichts Neues für einen Verein, doch spitzt sich nicht nur bei uns das Problem zu. Mit Freude dürfen wir in diesem Jahr mit Fabienne, Sarah und Yara 3 neue Trainerinnen für unsere kleinsten Handballerinnen und Handballer aufnehmen, was mich riesig freut. Auch die beiden Revisorinnen konnten erfolgreich ersetzt werden mit Andrea und Stebli. Doch das ist leider bei weitem nicht genug, Vorstand, Technische Kommissionen, J+S-Coach, Sponsoring, Liveticker, HMS (Handball macht Schule)-Botschafter, Schiedsrichter, Trainer, all diese Funktionen müssen wir ausfüllen und dringend auch eine Blutauffrischung erreichen. Teilweise liegen 5-6 Funktionen auf einer Person, was für die Zukunft mehr als gefährlich und bezogen auf die Schiedsrichter zunehmend sehr teuer ist. Also einmal mehr unser Aufruf an alle Aktiven, Inaktiven und Freunde der SG: Helft mit, unsere Zukunft zu sichern, lasst uns gemeinsam teilhaben am kleinen Handball-Boom in der Schweiz. Übernehmen wir alle gemeinsam Verantwortung für unseren Verein und unser Zukunft, die jungen Handballerinnen. Jede Handballerin und jeder Handballer kann mit einem kleinen Teil seiner Freizeit dazu beitragen, dass wir alle unsere SG noch lange erfolgreich erhalten und vielen Jugendlichen eine sinnvolle und aktive Freizeit gewähren können. Es ist eine dankbare Aufgabe für alle und bitte:
‘I ha halt eifach kei Ziit’ ist eine schwache Ausrede. Wenn man will, kann man sich die Zeit nehmen und es lohnt sich. Wenn sich nichts ändert, so wird dies mein letzter Jahresbericht sein. Nicht etwa, weil ich aufhöre, sondern weil es mir zu dumm wird immer wieder dasselbe zu schreiben in lieben oder bösen Worten. Für mich gilt nach wie vor:
Ich kämpfe weiter, setze mich ein und versuche, immer mein Bestes zu geben. Auch ich habe keine Zeit, aber genau die nehme ich mir.
Präsident HV Rothrist und Vorstandsmitglied SG AOR
Peter Göbel